Lehrer und Berufsberater auf „(Aus-)bildungstour“ durch die Glasregion ARBERLAND

Lehrkräfte und Berufsberater erfahren mehr über die Glasbetriebe der Region

 

Lehrer und Berufsberater informieren sich über die Karrierechancen der Glasregion ARBERLAND. 2. v.li. Hans Wudy, 3 v.li. stv. Landrat Willi Killinger, 1. v.r. Andrea Kreitmayr, 2. v.r. Stephan Lang

Sie ist bereits eine feste Institution in Sachen Nachwuchsgewinnung, die Ausbildungstour des von der ARBERLAND REGio GmbH betreuten „Netzwerks Glas“. Eine Neuerung fand hier Ende Juni statt: Anstelle interessierter Schülerinnen und Schüler ab der achten Klasse gingen Lehrerinnen und Lehrer der hiesigen Mittel- und Realschulen sowie Ausbildungsberater der Agentur für Arbeit Deggendorf, des Schulamts Regen, der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz und der Industrie- und Handelskammer Niederbayern auf Reise durch die Glasregion ARBERLAND.

Ihr Ziel: Erfahren, wie es in den Glashütten, Manufakturen, Technik- und Optikunternehmen des Landkreises um Karrierechancen für junge Menschen im Ausbildungsalter bestellt ist – und wie man talentierte oder an der Glasbranche interessierte Jugendliche beraten kann.
In ihrer ersten Station, der Glasfachschule Zwiesel, wo sie von stellvertretendem Landrat Willi Killinger begrüßt wurden, fanden die Teilnehmer ein international renommiertes und hochmodern ausgestattetes Berufsbildungszentrum für Glas vor.
Schulleiter Hans Wudy berichtete von der Entstehung der schulgeldfreien Ausbildungsstätte für Glas und Optik mit den Schwerpunkten Industrie, Handwerk und Design.

Die Glasfachschule Zwiesel ist nicht nur die älteste Glasfachschule in Deutschland, sondern auch die kompletteste Schule, denn sie beschult mit Ausnahme des Fensterglasers alle Ausbildungsberufe rund um den Werkstoff Glas. In den Räumlichkeiten für Produktdesign, Glastechnik, Optik, Apparatebau, Glasmalerei, Glasbläserei und Glasschleiferei erhielten die Teilnehmer einen spannenden Einblick in die verschiedenen Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, konnten Eigenentwürfe und Wettbewerbsbeiträge der Nachwuchskräfte betrachten und in der Glashütte auch den hochkonzentrierten Glasmacher-Azubis beim Glasblasen von anspruchsvollen Glasformen über die Schulter schauen.

Weiter ging es zur Zwiesel Kristallglas AG, einem der größten Arbeitgeber der Region. Im Rahmen eines Rundgangs durch die Produktion erklärte Felix Dolejsch, gewerblich-technischer Ausbildungsleiter, die Bedeutung und Formvielfalt des Rot- und Weißweinglases. Die Zwiesel Kristallglas AG achtet bei der Fertigung auf ein streng gehütetes Stoffgemisch, welches ihr Glas besonders bruchsicher macht. In der Produktionshalle konnte die Gruppe die maschinelle Glasherstellung vom heißen Tropfen Glas bis zum fertigen Trinkglas mit anschließender modernster Qualitätskontrolle beobachten. Rebecca Simmet, Mitarbeitern der Personalabteilung, informierte im Anschluss zusammen mit Herrn Dolejsch über offene Ausbildungsstellen und die Eckpunkte der Ausbildung.

Glas aus einem völlig anderen Blickwinkel wurde bei der Firma Qioptiq GmbH & Co. KG in Regen gezeigt. Ausbildungsleiter Josef Eiter stellte zusammen mit seinem AZUBI-Team die Ausbildungsmöglichkeiten bei Qioptiq im Bereich technisches Glas vor. Das Technologieunternehmen Qioptiq ist spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion innovativer Optiklösungen und photonischer Produkte und als Unternehmen der Excelitas-Gruppe international tätig. Beeindruckt waren die Lehrkräfte und Ausbildungsberater, dass Qioptiq-Produkte nicht nur in der Medizin und Rüstung, sondern auch in der Raumfahrt verwendet werden. Die kleinste produzierte Linse misst lediglich zwei Millimeter Durchmesser und wird beispielsweise in der Endoskopie eingesetzt.

Regionalmanager Stephan Lang, der das Netzwerk Glas koordiniert, warb am Ende der Tour bei den Lehrkräften und Ausbildungsberatern für eine enge Zusammenarbeit bei der Berufsorientierung: „Die heimische Glasbranche hat jungen Leuten eine Menge zu bieten. Vom Glashandwerk über den Formen- und Anlagenbau für die Glasindustrie bis zur technologischen Fertigung von Trinkgläsern und photonischen Produkten in weltweit operierenden Unternehmen besteht eine Vielzahl von attraktiven und zukunftsorientierten Ausbildungsmöglichkeiten.“ Die Glasbetriebe seien nach wie vor zentraler Pfeiler der heimischen Wirtschaft und stellen wichtige Arbeitsplätze vor Ort. Die Netzwerk Glas Betriebe böten interessierten Jugendlichen auch Praktikumsmöglichkeiten und informieren im Rahmen von Schulbesuchen gerne auch über die Berufsperspektiven.

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