Landkreis Regen Ob Glashütten, Manufakturen, Trinkglashersteller, Prüfanlagenbauer oder Entwickler optischer Systeme – sie und viele mehr sind im Landkreis Regen Teil des „Netzwerks Glas“. Seit Anfang 2015 unterstützt die Kreisentwicklungsgesellschaft ARBERLAND REGio GmbH die Leistungsträgerinnen und Leistungsträger der Branche bei ihren Bemühungen um die Stärkung der heimischen Glaswirtschaft. Ihre aktuelle Sitzung gab Anlass, die – Corona zum Trotz – gemeinsam auf den Weg gebrachten Aktivitäten 2020 Revue passieren zu lassen. Für die Netzwerkarbeit stehen jährlich rund 8.800 Euro aus freiwilligen Unternehmensbeiträgen zur Verfügung.
Zunächst präsentierte Regionalmanager und Netzwerk-Koordinator Tobias Wittenzellner die Neuauflage der Fachkräftebroschüre „Wir leben Glas – Berufschancen im ARBERLAND“ und stellte den Anwesenden Exemplare auf Deutsch, Englisch und Tschechisch zur Auslage im eigenen Betrieb zur Verfügung.
Weiterhin berichtete er vom kofinanzierten Projekt „LandKultur: Zukunft Glasgestaltung“: Um Pädagogen und Schüler auf die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des Werkstoffes Glas aufmerksam zu machen, hat Projektbetreuerin Johanna Brunner-Rinke 2019 und 2020 16 Schülerworkshops und drei Lehrerfortbildungen an niederbayerischen und oberpfälzischen Schulen organisiert. Zahlreiche weitere Schulen haben bereits ihr Interesse bekundet. Der im Rahmen des Projektes stattfindende Wettbewerb „Glas und Design 2019“ unter dem Motto „Coffee Table“ war mit 168 Einreichungen aus 16 Schulen in Niederbayern und der Oberpfalz ein voller Erfolg und wird aktuell mit dem Thema „Set Edition – Karaffe/Krug mit Becher“ wiederholt, die Sieger werden noch heuer ermittelt.
Wie Wittenzellner und Brunner-Rinke berichteten, haben das Netzwerk Glas als gesamtes und fünf Netzwerk-Unternehmen mit Einzelprofilen am erstmals digitalen Berufswahltag des Landkreises teilgenommen, der unter dem Leitmotiv der Stärkung der Glaswirtschaft stattfand. Dieser Themenschwerpunkt führte auch Anna Maurer und Christian Straub in das ARBERLAND Studio nach Regen, wo sie live über ihre Ausbildung an der Glasfachschule Zwiesel sprachen und kunstvolle Exponate bzw. eigene Entwürfe für die Kameras mitbrachten.
Das verfügbare Budget, das auf Grund der Corona-Beschränkungen nicht für Ausbildungstouren und andere Maßnahmen verwendet werden konnte, wurde für die Anschaffung von vier Glasvitrinen zur Präsentation der Netzwerkmitglieder auf Messen und in Schulen verwendet.
Der Förderverein Glas hat vor kurzem ebenfalls getagt und nach Beschluss in seiner Mitgliederversammlung folgende Förderprojekte unterstützt:
Der Leiter der Glasfachschule Zwiesel, Gunther Fruth, freute sich über die Förderung von vier weiteren Vitrinen, die zum Zwecke der Präsentation der Glasregion Bayern-Böhmen angeschafft werden sollten. Bisher unter dem Dach der Glasfachschule zu bewundern sind Exponate von „Zwiesel Glas“, „Eisch Germany“, „Weinfurtner – Das Glasdorf“ und Glasschaffenden der Gruppe „Gläserner Winkel“. Tobias Wittenzellner informierte die Anwesenden außerdem, dass die „Galerie Kalina“ in Regen eine kostenlose Ausstellungsfläche für Mitglieder des Netzwerkes bereitstellen möchte.
Zuletzt rekapitulierte Elisabeth Vogl, Leiterin des Zwieseler Waldmuseums, die internationale Glaskunstausstellung „In 80 Tagen um die Welt“, die vom 16. Juli bis 3. Oktober im Rahmen der Zwieseler Glastage stattgefunden hat. Mit 100 hochwertigen Exponaten und 5.000 Besucherinnen und Besuchern war diese ein voller Erfolg. Regens Landrätin Rita Röhrl lobte die gelungene Veranstaltung, die sie selbst besucht hatte, und stellte weitere Landkreis-Fördermittel in Aussicht.