„Ideen, Leben, Grenzen brechen“ – eine gläserne Artenvielfalt der Superlative

Erste eigene Sonderausstellung von Tobias Lagerbauer – Jubiläum 10 Jahre Selbständigkeit

 

Zwiesel. „Ideen, Leben, Grenzen brechen – die Natur als Vorbild“ heißt die erste eigene Sonderausstellung mit Verkauf von Tobias Lagerbauer aus Klingenbrunn, die er zu seinem 10-jährigen Jubiläum der Selbständigkeit am Freitagabend im und um das private Theresienthaler Museumsschlösschen der Gangkofner OHG präsentierte. Die Besucher kamen in Scharen.

Bereits auf dem Weg zur Vernissage erwartete die Gäste ein Märchen aus Glas und Edelstahl. Beim Gartentor des Museums mussten sie eine Mutprobe bestehen, denn eine gläserne Spinne saß im Netz über ihrem Kopf und lauerte auf Beute. Riesenameisen querten hastig den Weg und kletterten auf die Bäume, als sie die vielen Menschen kommen sahen. Im Blattwerk saßen farbenprächtige Vögel, friedlich vereint mit Bienen, Schmetterlingen und Libellen. Eidechsen ließen sich von den späten Sonnenstrahlen wärmen. Tausendfüßler spielten selbstvergessen in der Wiese. Riesige Wiesenblumen betrachteten erstaunt und neugierig diese märchenhaften gläsernen Szenen. Mit seinen bestaunten fantasiereichen Installationen bot Tobias Lagerbauer bereits im Außenbereich eine im wahrsten Sinne des Wortes gläserne Artenvielfalt. Im Schlösschen selbst dominieren Leuchtobjekte, Wassertiere und Kleinobjekte, wie ausgefallene Schnupftabakgläser. Ein besonderes Objekt ist eine gläserne Gartenbank. Von dieser konnten die Besucher einen Film über die Arbeit in Lagerbauers Werkstatt sehen.

Da schlechtes Wetter angesagt war und sich im Vorfeld bereits viele Gäste angemeldet hatten, verlegte man den offiziellen Teil der Vernissage in den mit Bäumen und Blumen geschmückten, ehemaligen Werksverkauf der Glashütte Theresienthal, neben dem Schlösschen. Museumsleiterin Silvia Süß begrüßte im Namen der Gangkofner OHG die Anwesenden herzlich. Sie betonte: „Wir haben hier in Theresienthal ein tolles geschichtsträchtiges Terrain. Die Kristallglasmanufaktur Theresienthal produziert noch immer Gläser in höchster Qualität wie zu Zeiten der Könige, Kaiser und Zaren. Unser Schlösschen bietet historischen Kunstgenuss pur. In unserer Region leben so viele großartige Künstler, die sich dem traditionsreichen Glas widmen. Die Gangkofner OHG möchte Ihnen dafür eine würdige Plattform geben. Die Ausstellungen bei uns sind eine Symbiose aus historischem Glas und neuen, frischen Ideen zum Thema Glas. Ein Tobias Lagerbauer ist unsere Zukunft“. Süß wies darauf hin, dass gekaufte Objekte sofort aus der Ausstellung genommen werden können. Durch die sofortige Nachbestückung würde die Ausstellung immer wieder ihr Gesicht verändern.

Günther Nama, stellvertretender Bürgermeister aus Spiegelau, würdigte Tobias Lagerbauer ebenfalls: „Als talentierter Künstler hast du für deine Glasobjekte eine eigene Art entwickelt. Du verbindest Glas mit hochwertigem Edelstahl. Mit deinen Objekten hast Du der Glasmacherregion Spiegelau eine neue Bedeutung für Glas geschenkt. Dafür danken wir Dir.“

Die Laudatio auf Tobias Lagerbauer hielt Franz Stockinger, ein Freund der Familie. Er ließ den bisherigen Lebensweg des Künstlers Revue passieren: „Nach seiner Ausbildung zum Industriemechaniker bei der AMF in Elsenthal und zum Maschinenbaumeister in Regensburg folgte Tobias bei der Firma Stich in Spiegelau und C-Tec in Schönberg seinem inneren Drang, eigene Ideen und Träume in die Realität umzusetzen. Vor genau 10 Jahren machte er sich selbständig. Sein Elternhaus war ihm zu diesem Vorhaben die ideale, große Stütze, weil zuhause die Räume als Werkstatt für das Schaffen und Grund und Boden für die Veranschaulichung zur Verfügung standen. Zudem konnte er auf die reiche handwerkliche Erfahrung seines Vaters zurückgreifen. Für diese Situation ist Tobias seinen Eltern sehr dankbar. In den vergangenen Jahren hat der Kunsthandwerker in Klingenbrunn einen beeindruckenden Kreativgarten mit Teichanlage geschaffen. Hier platziert er seine Kunstwerke – Tiere, Pflanzen und auch Leuchtobjekte – nach dem Vorbild der Natur.“

Der Laudator verriet auch die Zukunftspläne des 32-jährigen Künstlers: „Die Zukunftspläne von Tobias verraten, dass er weltoffen die Zusammenarbeit für Innovationen sucht, beispielsweise für gemeinsame Projekte mit Glashütten im Bereich für mundgeblasenes Glas oder als Unterstützer für Ausbildungsbetriebe in der Branche der Kleinkünstler“. Die Erweiterung seiner Betriebsfläche sei dazu schon in Planung, informierte Stockinger.

Tobias Lagerbauer erzählte anschließend, welche Gedanken sich hinter dem Titel seiner Sonderausstellung „Ideen, Leben, Grenzen brechen“ – die Natur als Vorbild“ verbergen. Dann lud er die Besucher ein, mit regionalen Spezialitäten – sie präsentierten sich als essbare Kunstwerke – mit ihm sein 10-jähriges Firmenjubiläum zu feiern. Ein unterhaltsames, buntes Musikprogramm steuerten die Schwestern Xenia und Laura Zettl von der Band „eXCLent“ bei.

Die Sonderschau mit Verkauf „Ideen, Leben, Grenzen brechen – die Natur als Vorbild“ kann im Theresienthaler Museumsschlösschen bis Ende Oktober 2019, von Montag bis Freitag, 10 bis 14 Uhr besichtigt werden. Gruppen erhalten eigene Termine. Auskunft Tel. 09922-10 30;  www.tobias-lagerbauer.de.

 

Text und Bilder: Marita Haller